Menschen, die uns inspirieren
Björn Lengwenus - Schulleiter in Hamburg
Donnerstag, 25. September 2025
In unserer Rubrik „Menschen, die uns inspirieren“ stellen wir außergewöhnliche Frauen und Männer vor – Unternehmer:innen, Gründer:innen oder Visionär:innen, die mit ihrem Mut, ihrem Tatendrang und ihrer Vorbildfunktion beeindrucken und uns zum Nachdenken anregen.
In diese Reihe gehört Björn Lengwenus unbedingt dazu. Der Hamburger Schulleiter zeigt, wie Bildung gelingen kann: Für ihn ist Schule nicht nur Lernort, sondern Lebensort. Ein Ort, an dem neben fachlichem Wissen vor allem der soziale Umgang miteinander gelernt wird und sich Schülerinnen und Schüler wohlfühlen.
Ein Schulleiter, der Unmögliches möglich macht
Seit 2015 leitet Björn Lengwenus die Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg – eine Schule mitten im sozialen Brennpunkt, mit rund 1.750 Schüler:innen aus 80 Nationen. Statt sich von schwierigen Rahmenbedingungen ausbremsen zu lassen, schafft er kreative Lernräume, in denen Vielfalt als Stärke gilt. Er setzt auf Fantasie, Humor und Mitgestaltung – und hat damit gemeinsam mit seinen ebenso engagierten Kolleg:innen viel bewegt.
Björn Lengwenus schickt Schüler auf „Mission Impossible“ – in vier Tagen von Hamburg an die Ostsee, ohne Geld. Er verbringt 24 Stunden mit ganzen Klassen draußen, ohne Zelt, aber mit frisch gekochtem Apfelmus am Lagerfeuer. Er baut Baumhäuser auf dem Schulhof und während der Pandemie hat er für seine Schüler:innen die „Dulsberg Late Night“, die täglich auf YouTube zu sehen war, ins Leben gerufen.
„Gute Schule macht man nie allein. Alles, was wir hier auf die Beine stellen, gelingt nur, weil wir ein starkes Team sind – Kollegium und Schüler:innen gemeinsam. Wir vertrauen uns, wir lachen zusammen, wir probieren aus. Und genau das macht den Unterschied.“
Björn Lengwenus
Kommunikation, die verbindet - und Wirung erzeugt
Was uns als PR-Schaffende besonders beeindruckt, ist sein feines Gespür für Kommunikation. Lengwenus versteht es, ernsthafte Themen mit Leichtigkeit zu vermitteln. Er begegnet Kindern, Kolleg:innen und der Öffentlichkeit auf Augenhöhe – ob im persönlichen Gespräch, in TV-Dokumentationen, auf LinkedIn oder in seiner YouTube-Show „Dulsberg Late Night“. Gerade während der Pandemie war dieses Format mehr als Unterhaltung – es war ein Zeichen der Nähe und Zugewandtheit in einer Zeit der Distanz. Das Format wurde entsprechend mit zahlreichen Preisen bedacht, vom Special Award des YouTube GOLDENE KAMERA Digital Award über den Deutschen Schulpreis 2021 Spezial bis zum Grimme Online Award.
Alle zusammen: Schule als Ort der Zukunft denken
Björn Lengwenus’ Vision endet nicht an der Klassenzimmertür. Gerade arbeitet er mit Schüler:innen an einer „Charta des Lernens“, die Schule als Lebens- und Entwicklungsraum neu denkt – von der Vorschule bis zum Abitur. Ganz wichtig ist ihm dabei: Dieser Weg ist keine One-Man-Show. All das wäre ohne das engagierte Kollegium und die Mitwirkung der Schüler:innen nicht denkbar. Gemeinsam mit seinem Team lebt Lengwenus eine Kultur der Beteiligung, des Vertrauens und des Miteinanders – und macht die Schule so zu einem echten Lern- und Lebensort für alle. Wir sind gespannt, wie sich das entwickelt. Für uns ist das ein Paradebeispiel für gelungene Beteiligungskultur, wie wir sie uns auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen wünschen würden.
Fazit: Ein empathischer Möglichmacher mit unerschöpflichem Ideenreichtum
Björn Lengwenus inspiriert uns, weil er zeigt, was möglich ist, wenn man Kinder und Jugendliche wirklich ernst nimmt – und Bildung nicht als starres System, sondern als lebendigen, gestaltbaren Raum begreift. Er und sein Kollegium denken Schule neu, groß und mutig. Mit Empathie, Humor und einer beeindruckenden Offenheit kommuniziert er auf Augenhöhe, schafft Nähe und Vertrauen – und begeistert damit nicht nur seine Schüler:innen, sondern auch uns als Kommunikationsprofis. Für uns ist er ein echtes Vorbild, weil er Wandel nicht nur fordert, sondern aktiv lebt.

„Schulen sind nicht nur Lernort, sie sind Lebensorte. Daher müssen wir Schulen zu guten Orten machen.“
Björn Lengwenus

