Wo guter Content herkommt

Zehn Impulse für kreative Themenfindung in Unternehmen

Donnerstag, 03. Juli 2025 – Gastbeitrag von Solveig Dülfer in der TOYS

Content ist mehr als Text und Bild. Content ist das, was ein Unternehmen sichtbar, spürbar und erlebbar macht. Er informiert, unterhält, inspiriert. Er erklärt, warum eine Marke mit ihren Produkten für die Käufer:innen einen Nutzen bietet – und er verkauft. Gerade in der Spielwarenbranche, in der Emotionen, Geschichten und Erlebniswelten zentral sind, ist guter Content ein echtes Ass im Ärmel.

Aber wo kommt all dieser Content her? Und wie gelingt es, laufend neue, relevante Ideen zu generieren – ohne sich im Kreis zu drehen? Wirklich guter Content basiert auf guten Ideen. Und die entstehen nicht zufällig. Hier sind zehn erprobte Impulse, mit denen die Content-Findung im Unternehmen garantiert in Schwung kommt – praxisnah, machbar und mit Spaß an der Sache.

1. Zielgruppen verstehen: Personas entwickeln

Wer seine Zielgruppen genau kennt, trifft mit seinen Inhalten ins Schwarze. Entwickeln Sie daher realistische Personas – z. B. junge Eltern, Großeltern, spielbegeisterte Kinder oder Fachpublikum. Was beschäftigt sie? Was inspiriert sie? Wo informieren sie sich? Eine der wichtigsten Fragen: Wo liegen die Herausforderungen und Probleme, die sogenannten Pain Points, der Zielgruppe? Wenn Sie diese erkennen und genau beleuchten, wie Ihr Produkt eine Lösung bietet, kommen Sie sehr schnell auf guten Content.

Aktualisieren Sie diese Profile regelmäßig. So bleibt der Content auf der Höhe der Zeit.

2. Die internen Expert:innen fragen

Der Kundenservice hat oft wertvolle Insights aus erster Hand. Wer täglich mit Kund:innen spricht, weiß genau, wo der Schuh drückt. Fragen Sie regelmäßig: „Was wird häufig gefragt?“ oder „Was sorgt für Missverständnisse?“ Daraus entstehen Themen, die wirklich relevant sind – und aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden können.

Auch Kolleg:innen aus der Entwicklung, dem Einkauf oder dem Qualitätsmanagement können überraschende Anregungen geben. Hier entstehen oft Blickwinkel, die frische Ideen und neue Formate ermöglichen.

3. Planen mit Anlässen: Highlights im Kalender

Verknüpfen Sie saisonale Ereignisse (z. B. Schulanfang, Weltkindertag, Weihnachten) mit Ihren Produkten oder Markenbotschaften. Auch andere Thementage wie „Tag des Spiels“ oder „Internationaler Puzzletag“ eignen sich hervorragend, um Geschichten zu platzieren.

Tools wie der OMR-Themenplaner oder HubSpot helfen bei der Struktur. Ein durchdachter Redaktionsplan spart nicht nur Zeit, sondern schafft Raum für kreative Freiheiten und spontane Aktionen.

4. Die Community einbinden

Nutzer-generierter Content (User Generated Content) ist authentisch und ressourcenschonend. Bitten Sie Ihre Kund:innen aktiv in Form von Mitmachaktionen oder Gewinnspielen um Inhalte: Bastelideen mit Ihrem Produkt, Erfahrungsberichte, kurze Clips.

Solche Inhalte sind nicht nur glaubwürdig, sie zeigen auch, wie Ihre Produkte im echten Leben verwendet werden – ideal für Social Media und Website. Gleichzeitig stärken Sie die Bindung zu Ihrer Fan-Community.

5. Alte Schätze neu denken: Content-Recycling

Ein Blick ins Archiv lohnt sich: Blogbeiträge, FAQs, Produkttexte oder Pressemitteilungen lassen sich mit aktuellem Spin oder in neuen Formaten wiederverwerten. Vielleicht wird aus einem Text ein Reel oder aus einer Checkliste eine Infografik.

Denn ein Thema kann auf viele Arten erzählt werden: als Liste, How-to-Video, Interview, Quiz oder Mini-Serie. Der Perspektivwechsel bringt neuen Content – und spart Ressourcen.

6. Keyword-Recherche für neue Ideen

Was interessiert Ihre Zielgruppe gerade? Tools wie Ubersuggest, Answer the Public oder Google Trends zeigen Suchanfragen und liefern Inspiration – garantiert mit Relevanz. Auch hilfreich: Fragen, die Google automatisch vorschlägt oder die „Ähnliche Fragen“-Box.

Die Recherche bringt nicht nur neue Themenideen, sondern zeigt auch, wie die Zielgruppe denkt, spricht – und sucht. Das hilft dabei, Inhalte so zu formulieren, dass sie gefunden werden.

7. Agendasurfing: Von der Konkurrenz lernen

Schauen Sie, was Wettbewerber oder andere Branchen gut machen – nicht zum Kopieren, sondern zur Inspiration. Welche Lücken gibt es? Welche neuen Perspektiven? Agendasurfing hilft, aktuelle Themen frühzeitig zu besetzen oder sie bewusst anders zu erzählen. Verfolgen Sie relevante Fachmedien, Verbände oder Trendscouts. Besonders im schnelllebigen Spielwarenmarkt lohnt sich ein regelmäßiger Blick über den Tellerrand.

8. Kreativitätstechniken nutzen

Setzen Sie auf Methoden wie ABC-Listen oder die „Anti-Ideen-Methode“ („Was würden wir auf keinen Fall machen?“). Besonders effektiv: Etablieren Sie eine Content-Taskforce aus Mitarbeitenden unterschiedlicher Unternehmensbereiche, die sich regelmäßig trifft – das bringt Ideenvielfalt und lässt Sie über Ihren Tellerrand hinausblicken.

9. ChatGPT & Co. als Sparringspartner

Nutzen Sie KI gezielt zur Ideengenerierung. Beginnen Sie Ihren Prompt mit „Lass uns ein Brainstorming machen“ und nutzen Sie KI-Assistenten für neue Impulse. Lassen Sie sich Gliederungen, Formate oder Headlines vorschlagen, überprüfen Sie vorhandene Ideen auf Relevanz und neue Perspektiven entstehen.

Wichtig: KI ersetzt nicht den menschlichen kreativen Funken, aber sie hilft, ihn zu entfachen oder weiter zu befeuern. Nutzen Sie das als zusätzlichen Impuls im Ideenprozess.

10. Die Produkt-Journey erzählen

Die Customer-Journey kennt jeder. Aber zeigen Sie auch, was hinter Ihren Produkten steckt? Vom Material über die Herstellung bis zur Nutzung im Alltag. Eine solche Story schafft Nähe, Vertrauen und Markenbindung. Besonders in der Spielwarenindustrie sind Herkunft, Sicherheit und Emotion zentrale Faktoren.

Fazit: Content-Findung ist kein Hexenwerk, sondern eine Frage von Struktur, Teamgeist und der richtigen Perspektive

Gute Ideen entstehen selten am Schreibtisch – sie kommen beim Joggen, Kochen oder im Gespräch. Notieren Sie alles, was Ihnen einfällt, ohne zu bewerten. Manches wird erst später nützlich. Und manchmal braucht eine gute Idee einfach nur den richtigen Zeitpunkt.

Wichtig ist: Content-Findung ist Teamarbeit. Sie lebt von Neugier, Struktur und dem Mut, Dinge neu zu denken. Wer regelmäßig Zeit in die Ideenfindung investiert, profitiert langfristig: mit Content, der begeistert, verbindet und verkauft.

Vielen Dank an die TOYS für die Veröffentlichung des Artikels in der Ausgabe 5-6 2025.
Hier geht es zum Artikel im Magazin.

UHLMANN PR I Content
UHLMANN PR I Persona
UHLMANN PR I Content Plan
Zusammenarbeit Team